Politik Ausland / EU

Ein Vergleich der Auftritte wortgewaltiger Demagogen zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit jenen im antiken Athen vor rund 2500 Jahren ist entlarvend und beruhigend. Alles schon immer dagewesen, kein Grund zur Hysterie

Autokraten, Nationalisten und Populisten sind im Aufwind. Eine Kurzanalyse zeigt, dass wir alle es in der Hand haben, Gegensteuer zu geben.

60 Jahre nach Churchills berühmter Europa-Rede warten wir auf das Update jenes flammenden Plädoyers, um das schlingernde EU-Schiff wieder auf Kurs zu bringen. „Let Europe arise, once again!“

Das Unwort des Jahres 2010 „alternativlos“ hat eine steile Karriere hinter sich. In nur sechs Jahren haben es Führungskräfte und Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft geschafft, mit dieser modisch-geschwätzigen Feststellung davon abzulenken, dass sie eigentlich nicht wissen, wie weiter.

Wenn wir nicht wollen, dass die Bauernlobby die Schweiz in eine illusorische Zukunft führt, müssen wir alle – die Steuerzahlenden – endlich aufwachen.

Die EU steckt in der Krise. Auswege bieten sich an. Es gilt, diese rasch freizuschaufeln. Dazu braucht es mutige Reformschritte.

Nicht erst seit den IS-Attentaten im November in Paris realisieren wir, dass unsere zivilisatorischen Werte gefährdet sind. Populistische Töne als Heilsversprechen taugen allerdings nichts.

Charismatische Persönlichkeiten beeinflussen ihre Gefolgsleute. Doch worauf beruht ihr Erfolg? Auf Intelligenz, Mytheninstrumentalisierung, Machtdrang und Sendungsbewusstsein.

Europäische Versöhnung statt nationalistische Kämpfe müssen mithelfen, den wertvollen Raum des Friedens auf unserem Kontinent zu festigen.

Statt sich in Kampfparolen zu gefallen, sollten sich verantwortliche Köpfe in der Schweiz und der EU zusammenraufen. Kampf statt Kooperation führt zu nichts und ist ein eigentliches Katastrophenrezept.